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Vom Flüchtling zur gefragten Fachkraft

Die „Jobbegleiter*innen“ der Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) fungieren als Schnittstelle zwischen Menschen mit Migrationshintergrund und Unternehmen auf der Suche nach Fachkräften. Seit dem Projektbeginn 2016 wurden bayernweit 18.500 Menschen beim Berufseinstieg begleitet.

Zwei Männer und eine Frau stehen im Lager eines Technik-Unternehemens.

Die bfz-Jobbegleiter*innen verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz, bei dem der berufliche Hintergrund der Flüchtlinge oder von langzeitarbeitslosen Migrant*innen im Heimatland eine entscheidende Rolle spielt: „Wir betrachten das Profil unserer Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Nach Möglichkeit vermitteln wir sie direkt in Arbeit, bei der sie schon über Vorkenntnisse oder eine abgeschlossene Ausbildung verfügen. Je nach Bedarf suchen wir nach passenden Weiterbildungen und führen diese mitunter auch in den bfz durch, um schrittweise die deutschen Standards zu erreichen. Das können Sprachkurse oder modulare Qualifikationen im Berufsfeld sein“, erklärt Martina Kohler, die in den bfz am Standort Nürnberg als Jobbegleiterin arbeitet. Die bfz sind eine Gesellschaft des Bildungswerks der Bayerischen Wirtschaft (bbw-Gruppe). „Deshalb kann ich auf vielfältige Kontakte zu Unternehmen in der Region zurückgreifen, was das Matching deutlich vereinfacht,“ so Kohler.

Ein Gewinn für Flüchtlinge und Unternehmen

Einer ihrer Klienten ist der 30-jährige Hussein Mundher, der 2015 aus dem Irak ins fränkische Schwabach geflüchtet ist. Dort absolvierte er zunächst einen Integrationskurs und lernte Deutsch. Vier Jahre später kam er in Kontakt mit Martina Kohler. Mit ihrer Hilfe erwirkte Mundher die Anerkennung seines im Irak abgeschlossenen Elektrik-Studiums durch die IHK. Außerdem brachte Kohler ihn mit dem Nürnberger Unternehmen DEGEN in Verbindung. Kurz danach unterschrieb er seinen Arbeitsvertrag als Monteur. Der mittelständische Familienbetrieb mit 140 Mitarbeiter*innen aus 20 verschiedenen Nationen ist auf digitale Medientechnik spezialisiert. Die Integration von Flüchtlingen ist für Geschäftsführer Sebastian Degen eine Herzensangelegenheit. Degen profitiert aber auch als Unternehmer von den zugewanderten Menschen: „Die Integration von Flüchtlingen ist uns wichtig. Das Ergebnis sind top motivierte Mitarbeiter, die sich mit der Firma identifizieren. Somit tun wir etwas Gutes, haben aber auch gleichzeitig eine Fachkraft für das Unternehmen gewonnen.“ Hilfe bekam auch er von Jobbegleiterin Kohler: Sie hat ihn auf Fördermöglichkeiten aufmerksam gemacht, die Abstimmung mit der Agentur für Arbeit koordiniert und sich um die Arbeitsgenehmigung gekümmert. Inzwischen ist Mundher ein fester Bestandteil des Teams. Mit der Vermittlung in den Beruf ist die Arbeit von Martina Kohler nicht abgeschlossen: Nach der Beschäftigungsaufnahme steht sie den Projekt-Teilnehmer*innen weiter zur Seite, um das neue Arbeitsverhältnis zu unterstützen.

Das bfz-Jobbegleiter-Projekt: ein bayerisches Erfolgsmodell

Das Erfolgsbeispiel des gebürtigen Irakers Mundher ist kein Einzelfall: Die Jobbegleiter*innen am Standort Nürnberg haben in den letzten Jahren mehr als 5.000 geflüchtete Menschen intensiv betreut und rund 1.000 direkt in ein festes Arbeitsverhältnis vermittelt. Alle anderen werden für den Berufseinstieg mit einem Sprachkurs oder einer Qualifizierungsmaßnahme vorbereitet. Seit 2016 haben die bfz bayernweit 18.500 Migrant*innen begleitet.

 

Ein Mann steht im Lager eines Technik-Unternehmens.

Hussein Mundher bereitet sich im Lager auf den nächsten Montage-Einsatz vor. Rechte: bfz

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