Im Sommer haben die bfz-Pflegeschulen die ersten Urkunden an ihre Absolvent*innen vergeben. Für 140 Schüler*innen von neun Standorten ist nun ein Einsatz in unterschiedlichsten Pflegebereichen möglich. Die 45-jährige Sandra Gegner aus Würzburg ist eine der angehenden Fachkräfte. Dass die Schwerpunkte aus allen bisherigen Ausbildungen nun zusammenfließen, sieht sie als Vorteil: „Wir kümmern uns während der Lehrzeit um Säuglinge, Jugendliche, Erwachsene oder Senioren – man kann in dieser Zeit gut herausfinden, was einem am besten gefällt, und sich danach individuell weiterqualifizieren.“
Einblicke in viele Facetten macht die neue Ausbildung beliebt
Bei den Auszubildenden kommt diese Vielseitigkeit gut an. Laut einer Befragung des Bundesinstituts für Berufsbildung nehmen sie die generalistische Ausbildung positiv wahr. In Schulnoten vergeben 60 Prozent die Noten „Sehr gut“ oder „Gut“ und 80 Prozent würden die Ausbildung noch einmal wählen. Besonders positiv wird der Orientierungseinsatz bewertet, denn die Ausbildung gibt nicht nur Einblicke in die Pflege von Menschen jeder Altersstufe, sondern auch in allen Versorgungsbereichen – sei es im Krankenhaus, in stationären Langzeitpflegeeinrichtungen oder der ambulanten Pflege. Nach dem Abschluss ist auch ein Wechsel innerhalb der pflegerischen Versorgungsbereiche möglich. „Die Spannbreite der Einsatzorte ist sehr weit. Während der Praxisphasen erkannte ich auch meine eigenen Grenzen und konnte herausfinden, welcher Arbeitsplatz zu meinem Lebensabschnitt passt“, so Gegner.
Ein sicherer Arbeitsplatz
Die Chancen auf eine Übernahme durch den Ausbildungsbetrieb oder eine feste Stelle im Pflegesektor sind aufgrund des starken Fachkräftemangels sehr gut. „Neben dem Abwechslungsreichtum und der Flexibilität ist der sichere Arbeitsplatz für mich ein wichtiges Argument“, bestätigt auch Gegners Mitschüler Mihdi Mohammadi. Der 34-Jährige kam vor acht Jahren als Flüchtling aus dem Iran. Er hatte im Heimatland Jura studiert und brach seine erste Ausbildung als Rechtsanwaltsfachangestellter in Würzburg ab. „Die sprachlichen Hürden waren zu hoch und es gibt zu viele Mitbewerber auf dem Arbeitsmarkt. Im Pflegebereich habe ich schon während der Ausbildung Jobangebote erhalten“, so Mohammadi, der seine berufliche Zukunft im Klinikum sieht. Zudem ist die Ausbildung zur Pflegefachfrau und zum Pflegefachmann sogar EU-weit anerkannt. Doch letztlich bleibt es eine Herzensentscheidung, meint Sandra Gegner: „Im Allgemeinen ist die Pflege ein sehr schöner Beruf und man bekommt von den Menschen viel zurück.“ Doch die Mutter von drei Kindern kennt auch die negativen Seiten: „Die Umstände sind herausfordernd: schwierige Dienstzeiten für das Familienleben, Druck durch Personalmangel und immer noch zu wenig Anerkennung in der Gesellschaft.“ Dennoch ist sie froh über ihre Wahl und wird nach den Abschlussprüfungen im sogenannten „Ambulanten Pflegedienst mit der außerklinischen Intensivpflege“ als Teamleiterin arbeiten. Dieses Einsatzgebiet hatte sie bei einem Praktikum kennen und schätzen gelernt. Sie ist dabei den ganzen Tag für einen Patienten zu Hause zuständig, die Angehörigen sind involviert. Die 45-Jährige blickt auf die letzten drei Jahre Schulzeit zurück: „Die Ausbildung in den bfz war sehr menschlich und speziell in der Corona-Zeit fühlte ich mich aufgefangen durch meine Klasse sowie die Lehrerinnen und Lehrer. Außerdem wurden meine Fragen oder Nöte immer ernst genommen.“ Nach den bestandenen Prüfungen freut sie sich auf den Neustart: „Bei der Pflege im häuslichen Umfeld kann ich gut auf die Bedürfnisse der Person eingehen, die Arbeit ist weniger hektisch als in einer Klinik und durch die vorausschauenden Arbeitspläne auch familienfreundlicher.“
Bayernweit Standorte
Aktuell bieten die bfz die Ausbildung in zehn Städten an: Bad Kissingen, Bayreuth, Erlangen, Forchheim, Immenstadt, Marktredwitz, Memmingen, Neumarkt in der Oberpfalz, Rosenheim und Würzburg. „Wir freuen uns über den Zulauf: Zu Beginn des Schuljahres 2023/2024 beginnen bei uns bayernweit 310 Schülerinnen und Schüler mit der Ausbildung“, erklärt Produktmanagerin Annegret Fabry-Dorner. Davon sind etwa 45 Prozent junge Menschen zwischen 16 und 23 Jahren, die nach dem Schulabschluss starten. 40 Prozent sind zwischen 24 und 35 Jahren und circa 15 Prozent über 35 Jahre, die sich beruflich neu orientieren.“
Hintergrund:
Fachschulen, Berufsfachschulen und Fachakademien der Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) gGmbH
An 55 staatlich anerkannten Schulen an 19 Standorten bilden die bfz zu qualifizierten Fachkräften für die Anforderungen in Therapie und Pflege sowie im gewerblich-technischen Bereichen aus. Das Angebot gliedert sich in fünf Schulbereiche:
- Maschinenbau- und Kunststofftechnik
- Heilerziehungspflege und Heilerziehungspflegehilfe
- Fachakademie Sozialpädagogik (Erzieher*in)
- Pflege und Pflegefachhilfe/Sozialpflege
- Logopädie, Physiotherapie, Ergotherapie, Kosmetik und Podologie
Träger sind die Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) gGmbH. Die bfz legen großen Wert auf Praxisnähe: Betriebliche Praktika und Ausbildungsphasen in Unternehmen ermöglichen es je nach Ausbildungsrichtung parallel zum Ausbildungsgang, Berufserfahrung zu sammeln und berufliche Perspektiven zu entwickeln. Die bfz gehören zum Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft e.V. (bbw). Die bbw-Unternehmensgruppe ist einer der größten und erfolgreichsten Bildungsanbieter in Deutschland, tätig in den Feldern Bildung, Beratung, personale und soziale Dienstleistungen. www.schulen.bfz.de, www.facebook.com/schulen.bfz/
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bbw-Unternehmenskommunikation
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E-Mail: eva.heymann@bfz.de