Brücke in den ersten Arbeitsmarkt
Mit der Maßnahme „Unterstützte Beschäftigung“ helfen die bfz beim Sprung in den regulären Arbeitsmarkt.
Das ist ein Gewinn für die Teilnehmenden und für die Unternehmen. Die Vermittlungsquote aus dem Projekt in eine sozialversicherungspflichtige Stelle liegt bei rund 50 Prozent. „Das ist relativ hoch. Vor allem wenn man bedenkt, dass für unsere Teilnehmenden als Alternative die Beschäftigung in einer Behindertenwerkstatt oder eine Erwerbsunfähigkeitsrente bliebe. Doch viele können problemlos auch ganz ‚normale‘ Tätigkeiten erledigen. Aufgabe der bfz ist, passende Stellen zu den entsprechenden Einschränkungen mit den Betrieben zu definieren. Das gelingt durch Praktika, sowie einen engen Austausch mit den Unternehmen und Feedback-Gesprächen mit den Betroffenen. Das Projekt ist ein Sprungbrett in den regulären Arbeitsmarkt“, erklärt Catharina Raubal, Produktmanagerin Rehabilitation bei den bfz.
Zlatuse Gasparova arbeitet als Näherin
Über die „Unterstützte Beschäftigung“ bekam Zlatuse Gasparova aus Hof eine Festanstellung als Näherin bei der Firma Chrispack. Die Tätigkeit macht der 31-jährigen Mutter Spaß: „Ich bin richtig glücklich, diesen Job bekommen zu haben. Nähen war schon immer meine Leidenschaft.“ Dass sie schwerhörig ist und für manche Dinge etwas länger braucht, ist bei der Verrichtung ihrer Arbeit kein Hindernis. Geschäftsführer Dr. Michael Sachs ist sehr zufrieden: „Sie ist engagiert, gewissenhaft und freundlich. Mit den bfz war die Zusammenarbeit sehr gut. Ich bin dankbar, dass es solche Möglichkeiten gibt. Frau Gasparova ist eine Bereicherung für unser Unternehmen – also eine win-win-Situation für alle.“
Franziska Hornig kümmert sich jetzt um Senior*innen
Die 33-Jährige ist auf einem Auge blind und kann sich nur schwer orientieren. Trotzdem hat sie gute Chancen als Helferin im Betreuungsbereich des Seniorenheims Christiansreuth in Hof angestellt zu werden. Dort verrichtet sie momentan ihr Praktikum. Franziska Hornig organisiert Brettspiele mit den Senior*innen, geht spazieren oder unterhält sich mit ihnen – wichtige Tätigkeiten, die in Pandemie-Zeiten aus Personalnot und wegen Besuchsbeschränkungen oft zu kurz kamen. „Ich wünsche mir eine feste Beschäftigung, denn die Arbeit mit den Seniorinnen und Senioren gefällt mir sehr gut“, erzählt Hornig.
Milena Roos arbeitet in einem integrativen Kindergarten
Die Kita „Farbenfroh“ in Neustadt bei Coburg verfolgt nicht nur bei den Kindern einen integrativen Ansatz. Sie ist auch offen für Mitarbeitende mit Handicap wie die 21-jährige Milena Roos. Mithilfe einer bfz-Qualifizierungstrainerin absolvierte sie ein Praktikum im Kindergarten. Die junge Frau berichtet: „Ich bin im hauswirtschaftlichen Bereich tätig. Dort bereite ich Essen für die Kinder zu und erledige Küchenarbeiten. Danach kümmere ich mich um die Wäsche. Es ist schön, hier zu sein.“ In Kürze wird sie die Mitarbeiter*innen der Kita als Vollzeitkraft unterstützen. „Milena ist hier voll integriert und gehört bereits zum Team. Ich sehe in ihr großes Potenzial. Bei uns wird sie gefordert und gefördert“, so Karin Kühnel, Erzieherin in der Einrichtung.
Die bfz führen seit 2009 die Qualifizierungsmaßnahme in Kooperation mit den örtlichen Arbeitsagenturen durch. Aktuell nehmen an 15 Standorten rund 340 Menschen teil. Die Maßnahme kann bis zu zwei Jahre dauern. In dieser Zeit bezahlt die örtliche Agentur für Arbeit das sogenannte „Übergangsgeld“. Auch im Anschluss kann der Arbeitsplatz bezuschusst werden.

Zlatuse Gasparova arbeitet als Näherin bei der Firma Chrispack in Rehau. Foto: bfz

Franziska Hornig nimmt sich Zeit für eine Bewohnerin des Seniorenheims Christiansreuth in Hof. Foto: bfz

Milena Roos ist bei den Kindern des integrativen Kindergartens in Neustadt willkommen. Foto: Peter Tischer
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